Möglichkeiten und Grenzen ethischer Orientierung

Ethische Ansatzpunkte und Blickwinkel suchen nach der Verwirklichung des Guten. Für eine solche Zielsetzung reichen hierarchische Strukturen sowie außerordentliche Fachlichkeiten keineswegs aus.

Dieses Kolloquium möchte die These nahe bringen, dass das Menschliche und das Fachliche untrennbar zusammengehören und aufeinander angewiesen sind. Dabei gilt es zu bedenken, dass ein sittliches oder moralisches Verhalten nicht etwas Zusätzliches, sondern vielmehr Grundlegendes ist, das die Beziehung zwischen Menschen nachhaltig beeinflusst.

Um sich der eigenen Werte wieder zu erinnern, werden Möglichkeiten biographischer Anknüpfung vorgestellt. Die Heranbildung des eigenen tugendhaften Verhaltens ist im Wesentlichen durch die Eltern, Verwandten, Lehrer oder Freunde geprägt worden.

Die Reflexion ethischen Verhaltens wird sich vor allem an den Kardinaltugenden Klugheit, Gerechtigkeit, Tapferkeit, Zucht und Maß sowie an den christlichen Tugenden von Glaube, Hoffnung und Liebe orientieren müssen. Um die Bedeutung und Notwendigkeit einzelner Tugenden erneut ins Bewusstsein zu bringen, werden die Grundintentionen wichtiger Werte erläutert.

Viele Führungskräfte bringen ihre ethischen Werte deshalb nicht ausdrücklich in den Alltag ein, weil sie Angst haben, daran gemessen zu werden. Diese Befürchtungen gilt es zu bedenken und aufzulösen.

Es werden zudem Möglichkeiten vorgestellt, wie der Einzelne seine ethische Grundhaltung gleichsam ‚organisch‘ in der Wirklichkeit leben kann, ohne dass diese als ‚aufgesetzt‘ erlebt wird. Das Führen von Mitarbeitern ist vor allem ein menschliches Beziehungsgeschehen.

Abbas Isidor ,ein Mönch in der Wüste, sagte einmal:

„Viele Menschen haben zwar ein Verlangen nach Tugend, aber sie zögern, den Weg zu gehen, der zu ihr führt. Andere glauben, dass es überhaupt keine Tugend gibt. Man muss also auf die einen einwirken, ihre Säumigkeit abzulegen, die anderen belehren, dass es wirklich Tugend gibt.“

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