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WOCHENMEDITATION |
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Meditation der Vorwoche
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Antirrheticos Liebe Leserinnen und Leser! In der nächsten Zeit wird die Gegenrede" des Wüstenvaters Evagrius Ponticus fortgesetzt. Er beschreibt zunächst eine mögliche Versuchung sei es im Hinblick auf eine ...
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Erkrankung und Sinnfindung
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Prospekt [612 KB]
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Meditationsbriefe Jahrgänge download
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Projekt Worte hören
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Worte hören
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Ich ohne Mittelpunkt
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Ein Hörstück von Udo Manshausen
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Gott wirft keine Bomben
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soeben erschienen
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Ermordete Wahrheit
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soeben erschienen
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Kämpfe in der Seele
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soeben erschienen
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Gott - Auf dem Weg zu Dir
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soeben erschienen
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Der nächste Meditationsbrief erscheint am 22.1.2023.
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Liebe Leserinnen und Leser!
In der nächsten Zeit wird die ‚Gegenrede’ des Wüstenvaters Evagrius Ponticus fortgesetzt. Er beschreibt zunächst eine mögliche Versuchung – sei es im Hinblick auf eine bestimmte Einstellung oder angesichts einer bevorstehenden Handlung – und stellt dieser einen Gedanken aus den heiligen Schriften der Bibel entgegen. Für die Wüstenväter spricht aus ihnen in besonderer Weise Gott und sie enthalten für die Mönche ein kostbares Weisheitsgut der Menschheit. Es ist erstaunlich, wie differenziert Evagrius die Varianten unseres Fehlverhaltens beschreibt. Zu den Lastern hat er über 490 Einzelfälle benannt. Die meisten Gegenreden haben Sie bereits kennengelernt. Bei seinem Vorhaben, die Mönche vor seelischem Unheil zu bewahren, steht das Lebenspraktische im Vordergrund. Ich selbst bin bei jeder Gegenrede immer wieder erneut gespannt, welche ‚Nuance’ Evagrius im Hinblick auf ein Laster in den Blickpunkt rückt.
Udo Manshausen
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Anfechtung
Leitgedanke für die Woche
Pflegen Sie eine Gesprächskultur, die ihre Seele zur Ruhe führen kann?
Aus dem Gedankengut der Wüstenväter
Evagrius Ponticus: „Gegen schmutzige Gedanken, die uns gewiss in den Träumen wie gefangen nehmen und die sodann anfangen, am Tag in unserem Bewusstsein die Vorstellung von Abbildern auftauchen zu lassen. Eph 5,5: ‚Denn eins ist klar: Wer ein sexuell unmoralisches, schamloses Leben führt, für den ist kein Platz in dem Reich, in dem Gott und Christus herrschen. Das gilt auch für alle, die habgierig sind; denn Habgier ist nichts anderes als Götzendienst.’“*
Impuls
Ob uns angesichts dessen die von vielen gepriesene Traumdeutung weiterhilft, kann bezweifelt werden. Die inneren Traumprozesse können von uns nicht gesteuert werden. Es ist sicherlich nachvollziehbar, dass sie in Verbindung mit unserer Lebenssituation stehen. Wenn diese Traumbilder sich nunmehr bis in unser Wachbewusstsein hinein fortsetzen, wie dies Evagrius beschreibt, werden sie unser Handeln im Alltag beeinflussen. Unsere Aufgabe besteht dann darin, mögliche negative Auswirkungen einzuschätzen und diesen entsprechend entgegenzuwirken, damit sie uns selbst oder anderen nicht schaden können. Was auf keinen Fall ratsam ist, dass wir unsere Begierde gänzlich verdrängen, so als gäbe es sie überhaupt nicht. Wir sollten sie wahrnehmen und zu unserer seelischen Entlastung nach Möglichkeit mit einem vertrauten Menschen besprechen. Dabei ist das vorrangige Ziel, die Vorgänge in unserem Inneren zu begreifen und zu umfassen – also diese nicht von vorneherein auszuschließen. Je mehr es uns gelingt, unsere schrecklichen Phantasien auszusprechen, desto eher verlieren wir die Scham vor diesen, sodass wir uns nicht mehr von vornherein schuldig sprechen werden. Im vertrauten Gespräch können wir allmählich heranreifen, mögliche gedankliche Tabus zu durchbrechen, die uns davon abhalten, schwierige Gefühle ‚einfach’ auszusprechen. Einen solchen Rahmen stellt vor allem die Psychoanalyse bereit. Die Wüstenväter empfehlen, die inneren Erscheinungen täglich einem vertrauten Mitbruder mitzuteilen, ohne dass diese zerredet oder analysiert werden. Oftmals nimmt uns eine ‚reine’ Mitteilung’ den Druck von der Seele. Dietrich Bonhoeffer schreibt aus seiner Gefängniszelle an seine Eltern, dass es auch in der jetzigen Situation – wie im normalen Leben – darum geht, Groll und Unruhe angesichts der eigenen Lage niederzuhalten: „Allerdings ist mir nie so deutlich geworden wie hier, was die Bibel und Luther unter ‚Anfechtung’ verstehen. Ganz ohne jeden erkennbaren physischen und psychischen Grund rüttelt es plötzlich an dem Frieden und der Gelassenheit, die einen trug, und das Herz wird, wie es bei Jeremia sehr bezeichnend heißt, das trotzige und verzagte Ding, das man nicht ergründen kann; man empfindet das wirklich als einen Einbruch von außen, als böse Mächte, die einem das Entscheidende rauben wollen. Aber auch diese Erfahrungen sind wohl gut und nötig, man lernt das menschliche Leben besser verstehen.“**
Selbsterkenntnis
Manche Traumgesichte traue ich mich immer noch nicht, auszusprechen.
Aus dem Leben der Wüstenväter
„Ein Altvater sagte: ‚Wenn einem Tier die Augen verdeckt werden, dann geht es in der Mühle umher. Wenn es aber die Augen unverbunden hat, geht es nicht im Kreis der Mühle herum. So geht es auch mit dem Teufel: Wenn er dem Menschen die Augen verhüllen kann, stürzt er ihn in jegliche Sünde. Wenn aber seine Augen nicht verschlossen sind, kann er ihm leichter entrinnen.’“***
U*D*O*-*M*A*N*S*H*A*U*S*E*N
* Antirrhetikos, Sexuelle Begierde Nr. 60, übers. v. U. Manshausen a. d. Griech. n. Frankenberg, 493; Epheserbrief; Übersetzung ‚Hoffnung für alle’ (Hfa) ** Dietrich Bonhoeffer, Du wartest jede Stunde mit mir. Die Briefe aus dem Gefängnis, mit einer Einführung von Peter Zimmerling, Brief an Karl und Paula Bonhoeffer, 15. Mai 1943, Gießen 2019, 39 *** Weisung der Väter, übers. v. Bonifaz Miller, Trier 1986, 453
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Gott wirft keine Bomben
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Ermordete Wahrheit
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Kämpfe in der Seele
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Gott - Auf dem Weg zu Dir
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